Iwan IV., auch bekannt als Iwan der Schreckliche, war ein russischer Herrscher aus dem 16. Jahrhundert. Er wurde am 25. August 1530 in Kolomenskoje, Russland, geboren und verstarb am 28. März 1584 in Moskau.
Iwan IV. wurde im Alter von drei Jahren zum Großfürsten von Moskau ernannt, nachdem sein Vater verstorben war. Im Jahr 1547 krönte er sich selbst zum Zaren von Russland und begründete somit die Dynastie der Romanows. Unter seiner Regierung wurde das russische Reich von einem lockeren Verbund von Fürstentümern zu einem zentralisierten Staat umgewandelt.
Iwan der Schreckliche führte mehrere Kriege, um das russische Territorium zu erweitern. Eine seiner bedeutendsten militärischen Errungenschaften war die Eroberung des Khanats von Kasan im Jahr 1552. Darüber hinaus eroberte er das Khanat Astrachan und annektierte Teile Sibiriens, was zu einem großen territorialen Wachstum führte.
Iwan IV. war jedoch auch für seine grausame Natur bekannt, was ihm den Beinamen "der Schreckliche" einbrachte. Er führte eine Reihe von politischen Säuberungen durch, bei denen Tausende von Menschen getötet wurden, darunter Mitglieder des Adels und der Geistlichkeit. Im Jahr 1565 gründete er den berüchtigten Geheimdienst Opritschnina, der direkt ihm unterstand und Brutalität und Willkür an den Tag legte, um seine Macht zu sichern.
Trotz seiner skrupellosen Methoden führte Iwan IV. auch Reformen ein, um das russische Rechtssystem zu stärken. Er erließ neue Gesetze und schuf ein einheitliches Gerichtswesen, um die Rechte der Bauern zu schützen und den Bürokratieapparat zu stärken.
Nach dem Tod seiner ersten Frau Anastasia Romanowa, in deren Ehe er fünf Kinder hatte, geriet Iwan IV. in eine Phase der Paranoia und instabilen Psyche. In seinem letzten Jahrzehnt wütete er gegen echte und vermeintliche Feinde, einschließlich seiner eigenen Söhne. Iwan IV. starb im Jahr 1584 und wurde in der Erzengelkathedrale im Moskauer Kreml beigesetzt.
Iwan IV. war eine komplexe Figur in der russischen Geschichte. Während er das russische Reich territorial ausweitete und Reformen einführte, hinterließ er auch eine blutige Spur der Gewalt und Unterdrückung. Seine Herrschaft markierte den Übergang vom mittelalterlichen russischen Fürstentum zur russischen Zarenherrschaft der Neuzeit.
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